Ich kenne viele Menschen, die ein Thema mit emotionalem Essen haben
und gleichzeitig mit ihrem Handy eng verbunden leben.
Gibt es hier Zusammenhänge?
Es folgen ein paar Gedanken dazu.
Außerdem erzähle ich ein bisschen über ‚
meine eigene Beziehungs-Geschichte mit dem lieben Smartphone.
Sucht ist Sucht
Leidet man an einer Essstörung, übernimmt das Essen eine Menge Funktionen.
Viel mehr über diese Funktionen kannst du in meinem Buch „Essanfälle adé“ nachlesen:
Auch das Smartphone kann eine Menge Funktionen übernehmen und damit meine ich nicht die technischen Vorteile, die das Gerät bietet.
Unangenehme Gefühle verdrängen
So werden beispielsweise Langeweile, Frust, Stress, Einsamkeit, Überlastung und vieles mehr versüßt, heruntergeschluckt, abgelenkt, gedämpft, vergESSEN, manchmal auch ausgekotzt.
Kurzfristig schafft das Linderung.
Langfristig wächst allerdings der Leidensdruck, da die Ursachen der Probleme nicht gelöst werden.
Ähnlich läuft es mit dem Smartphone:
Es scheint für ziemlich alle Probleme Lösungen zu liefern.
Verbringt man beispielsweise viel Zeit in den sozialen Medien oder in Dating-Apps, kann man seine Einsamkeit und das nicht verbunden sein mit anderen Menschen für einige Zeit vergessen.
Handyspiele oder stundenlanges surfen können uns von Problemen ablenken.
Der Blick in verschiedene Social Media Kanäle kann Langeweile vertreiben.
Gefühle, denen man sich nicht stellen möchte, können in andere verwandelt werden. Diese anderen Gefühle sind zwar ebenfalls nicht angenehm, aber dennoch bekannter und damit leichter zu ertragen also das ursprüngliche Gefühl, vor dem man wegläuft.
Beispielsweise könnte man die existenzbedrohenden Zweifel an der eigenen Partnerschaft damit überdecken, dass man sich mit Neidgefühlen herumschlägt, die die scheinbar perfekten Instagram-Pärchen auslösen.
Oder man labt sich an den Sorgen einer anderen Person. Schadenfreude kann die eigenen Sorgen auch schön überdecken.
Aufputschen statt Pausen machen
Bei Erschöpfung kann das Smartphone eine aufputschende Wirkung haben, aufgrund des Bildschirmlichts.
Die unzähligen pulsierenden Eindrücke bewirken Zerstreuung, die sich kurzfristig wie Erholung vom Alltag anfühlen kann.
Langfristig allerdings wird das Gehirn mit noch mehr Information gefüttert, sodass ihm ein echtes Ausruhen nicht gelingen kann, was wiederum die Erschöpfung anheizt, oft auch Schlaflosigkeit.
Ähnlich läuft es beim Essen:
Bei Müdigkeit stopft man sich mit zuckerhaltigem Essen voll, um das Tief zu überwinden. Kurzfristig hilfreich, längerfristig führt das zu noch größerer Erschöpfung aufgrund des instabilen Blutzuckerspiegels.
Kalorienfreien Ersatz konsumieren
Um nicht ständig kalorienhaltige Dinge in den Mund zu stecken, halten Menschen mit Esssucht Ausschau nach kalorienfreien Alternativen. Cola ist ein solcher Kandidat, weiters Kaffee, ungesüßter Tee, Kaugummi.
Auch das Smartphone ist eine kalorienfreie Ablenkung.
Leerläufe vermeiden
Wenn man an einer Essstörung leidet ist alles, das vom Essen abhält, willkommen:
Ständiges unterwegs sein, sich in die Arbeit stürzen, Multitasking. Ein übermäßiger Handykonsum hilft, ein ständiges Beschäftigt sein vorzugaukeln.
Viele Menschen mit Essstörung haben Angst vor nicht verplanter Zeit und vor Leerläufen.
Denn genau in diesen ruhigeren Zeiten werden uns die nicht zu ertragenden Gefühle bewusst.
Wenn uns die Wucht der verdrängten Gefühlen einholt, erhöht das die Wahrscheinlichkeit eines Essanfalls. Denn das Essen hilft, die belastenden Gefühle zu regulieren.
Das sich ständig mit etwas beschäftigen kommt einem Weglaufen gleich. Doch leider ist das nur kurzfristig möglich, denn unseren inneren Gefühlen können wir nicht entkommen.
Ständige Verfügbarkeit braucht Achtsamkeit
Das Essen wie auch das Smartphone sind tägliche Begleiter in unserem Leben.
Beide sind wichtig für uns, das Essen sogar überlebenswichtig.
Beides ist ständig und einfach verfügbar, das macht es so schwierig, die richtige Dosis zu finden.
Deswegen brauchen es beim Konsum Bewusstsein und Achtsamkeit.
Wie beim Essen gilt auch für das Smartphone:
Es gibt kein generelles gut oder schlecht. Man muss von Mal zu Mal entscheiden, was jetzt gerade gut tut und was nicht.
Dem Thema achtsamen Umgang mit Essen bzw. Emotionen habe ich mich ausführlich im Buch „Essanfälle adé“ gewidmet.
Ich glaube, dass man vieles davon auch auf das Smartphone übertragen kann.
Mein Smartphone und ich
Mein erstes Smartphone kaufte ich Anfang 2016. Ich war tatsächlich die letzte in meinem Bekanntenkreis.
Ich kaufte es, weil ich öfters auf Reisen bin und es mittlerweile keine Internetcafés mehr gibt.
Mir war bewusst, dass ich vorsichtig sein musste, da mein Hirn von elektronischer Blinkerei fasziniert ist.
Doch dieses Wissen half wenig. Das kleine Teufelsding zog mich in seinen Bann.
Ich schrieb viel in Facebook Gruppen, postete aus meinem Alltag, machte Insta-Stories.
Ursprünglich war die Idee, dadurch mein Buch „Essanfälle adé“ bekannter zu machen. Aber irgendwann verselbständigte sich meine Online-Zeit.
Ein ausgebranntes Gefühl schlich sich an
1,5 Jahre später, also Sommer 2017, fühlte ich mich irgendwie ausgebrannt und wusste nicht wieso.
Denn die Arbeit an meinem Buch „Essanfälle adé“ war abgeschlossen, ich hatte also deutlich mehr Freizeit.
Hier war wiedermal eine Runde Selbstehrlichkeit angesagt:
20 Stunden pro Woche in Facebook-Gruppen
Ich stellte fest, dass ich neben meiner regulären Arbeit bis zu 20 Stunden pro Woche auf Facebook bzw. Instagram verbrachte, die meiste Zeit davon beratend in Facebook Gruppen.
Mir fiel diese Zeit-Akkumulation nicht auf, da ich oftmals schnell zwischendurch, kurz mal als vermeintliche Pause, oder mal während der Mann Fußball guckte, während der Mann Auto fährt (einfach nur aus dem Fenster gucken … was ist das?!) in der U-Bahn, im Schlange stehen im Supermarkt, rasch mal während des Kochens, zwischen dem Beantworten von Mails, in der Badewanne, während des Katzen kraulens und so weiter. Sogar ein rascher Blick auf´s Handy, wenn ich in der Nacht mal auf die Toilette musste. (darauf bin ich echt nicht stolz).
Ein bisschen erinnerte mich das an das unbewusste „schnell-mal-was-zwischendurch-in-den-Mund“ Schieben aus der Zeit meiner Esssucht.
Wenn die Schokolade offen am Tisch liegt, greift man zu. Besser ist daher, sie in eine Lade zu tun oder nicht auf Vorrat zu kaufen.
Weitere Handy-Zeiten
Dazu kamen weitere Handy Zeiten:
- Mal ein Video auf YouTube (oder 2 oder 3 oder mehrere, oft nicht mal alle zu Ende schauen sondern mal hier, mal dort gucken)
- Mal die Mails checken (muss man eigentlich wirklich mehr als ein oder zwei Mal pro Tag ins Mailprogramm schauen?!)
- Mal gucken, ob es eine neue Buch-Rezension gibt (das mehrmals täglich zu tun ist auch nicht gerade sinnvoll, oder?)
- Irgendetwas im Internet suchen (es gibt ja unendlich viel zu wissen)
- Produkte vergleichen (das ist ja wirklich sehr praktisch vor einem Kauf)
- diverse nützliche Apps wie z.B. die App für meine Küchenmaschine, die App für´s Sprachen lernen
- unbedingt mein Essen fotografieren, wenn es gut gelungen ist, um das Foto in meiner Küchenmaschine-Gruppe zu teilen
- und noch diverse andere kleine Ablenkungen wie etwas auf Pinterest suchen und so weiter.
Es kam öfters vor, dass ich 4 oder mehr Stunden Handy-Bildschirm-Zeit pro Tag hatte. Dazu kam, dass ich zu der Zeit viele Hörbücher hörte, also mein Hirn noch zusätzlich mit Geschichten fütterte.
Mein Glück war, dass ich aufgrund meiner Praxisarbeit viele offline Zeiten haben musste.
Auswirkungen auf Körper und Geist
Was machte ein zu viel am Handy mit mir?
Innere Unruhe
Was mir am stärksten auffiel war, dass meine innere Unruhe verstärkt wurde.
Diese verstärkte wiederum mein Dissoziations-Gefühl, also das Gefühl, dass ich irgendwie neben mir stehe und nicht in meine Mitte komme.
Mein Gehirn glaubte sich mit Hilfe des Handys auszuruhen, in Wahrheit bekam es noch viel mehr Input und ich verlor irgendwie den Fokus.
Das führte dazu, dass ich eines Tages beim Überqueren der Straße unachtsam war und mein Zeh unter einen Autoreifen landete. Bei diesem Unfall hatte ich riesengroßes Glück, denn bis auf eine Prellung passierte nichts.
Aber er war ein Warnschuss: So geht es nicht weiter, ich muss etwas ändern.
Mein Gefäß an Sozialkontakten war übervoll
Es scheint, als ob ich nur ein gewisses Maß an Sozialkontakten haben kann. Ist dieses Maß voll, geht nichts mehr hinein.
Das wirkt sich dann so aus, dass ich z.B. im Supermarkt die Kassierer/in nicht mehr wahrnehme, oder den/die Kellner/in im Restaurant fast keines Blickes würdige. Dass ich Menschen umrenne und mich nicht wirklich entschuldige. Oder dem Autofahrer, der mich über die Straße gehen lässt, nicht wirklich ein Lächeln zum Dank schenke. Oder ich hatte nicht mehr die Muse für einen kleinen Witz hier, oder ein Kompliment dort.
Ich widmete also Menschen, die ich persönlich nicht kenne, mehr Aufmerksamkeit als jenen in meinem direkten Umfeld.
Das gab mir zu denken.
Da mir meine Arbeit sehr wichtig ist, bekamen meine KlientInnen wie gewohnt die volle Aufmerksamkeit.
Am Abend war dann allerdings für meinem Partner nicht mehr viel Aufmerksamkeit übrig, was zu einigen (berechtigten) Diskussionen führte.
Gefühl von Zeitverschwendung
Irgendwie war ich ständig beschäftigt, dennoch hatte ich das Gefühl meine Zeit zu verschwenden. Hier musste ich mir die Fragen stellen:
- Womit möchte ich meine Zeit verbringen?
- Welchen Zeitvertreib erlebe ich als sinnvoll für mein Leben?
- Wieviel Ablenkung / Entertainment tut mir gut? Wieviel Ablenkung / Entertainment ist zu viel?
Gefühlsverwirrung durch Facebook und Co
Mir war das lange nicht bewusst, bis mich meine liebe Kollegin, Claudia Münstermann auf folgendes aufmerksam machte:
Facebook ist ein bisschen wie die Wundertüten unserer Kindheit:
Man bekommt etwas Aufregendes und weiß nicht, was darin versteckt ist.
Man öffnet Facebook und kann nicht kontrollieren, welche Meldungen, Fotos, Videos einen entgegenspringen. Ich weiß also im Vorfeld nicht, ob die Facebook Erfahrung diesmal eine angenehme sein wird oder nicht.
Manchmal kann eine unerwartete Meldung oder ein schlimmes Bild stark aufwühlen. Facebook forderte ständig meine Gefühlsregulation heraus.
Oft ist es bereits schwierig genug, unsere realen Kontakte und Aufregungen im direkten Umfeld zu verdauen.
Wenn ich mich über das Weltgeschehen informiere, möchte ich das mit relativer innerer Stabilität zu tun und mich nicht von Schreckensmeldungen kalt erwischen zu lassen.
Wenn Katastrophen wüten, mag ich weder mit der kollektiven Angst noch mit Bagatellisierungen und auch nicht mit Sarkasmus gefüttert werden. Das nährt mich nicht. Ich mag möglichst sachliche Informationen in einer Dosierung, die für mich gut zu verarbeiten ist.
Die Entwöhnung
Zunächst war es wichtig, eine Bestandsaufnahme zu machen:
Wieviel Zeit verbrachte ich tatsächlich auf den verschiedenen Plattformen, Apps etc. Dies lässt sich durch spezielle Apps (ja, der Widerspruch ist lustig, ich benötigte Apps um mich von Apps zu entwöhnen) herausfinden.
Bei der Entwöhnung half mir dieses Buch:
Endlich Abschalten von Catherine Price. Hier geht´s zu den Amazon Rezensionen. Die Autorin beschreibt unter anderem die Auswirkungen des Smartphones auf das Gehirn und erörtert zahlreiche Strategien, die helfen, das Handy mehr und mehr loszulassen. Es geht dabei nicht um kompletten Verzicht, sondern um gesunden Umgang.
Alleine das Buch am Wohnzimmertisch liegen zu haben, half mir um mich zu erinnern, wo meine Prioritäten lagen.
Was steckte hinter meinem Verhalten?
Einfach war und ist es nicht, denn ich musste mich wieder mit meinen Themen beschäftigen und mit alten Fragen, vor allem:
- Wovor laufe ich weg? (von welchem Gefühl will ich mich gerade ablenken)
- Wieviel bin ich wert, wenn ich nicht beschäftigt bin?
- Darf ich echte Pausen machen?
Es ist schon sehr interessant: Man denkt, man hätte gewisse Themen durch, und dann kommen sie irgendwie doch immer wieder, nur auf neuen Ebenen. Wie alte Bekannte.
Neben diesere Bewusstwerdung halfen mir folgende Dinge:
Bildschirmhintergrund neu gestalten
Ich malte ein Bild (ein Tipp aus oben erwähnten Buch), das ich als Hintergrundbild am Handy verwende. Es soll mich daran erinnern, wieso ich eigentlich jetzt das Handy in die Hand nehmen mag („muss“).
Radikales Ausmisten
Besonders wichtig war für mich das Ausmisten:
Ich entfernte alle Kontakte und alle Hashtags, die schlechte Gefühl in mir triggern. Ich durchforstete auf Facebook alle Seiten, denen ich folgte. Vor allem jene, wo ich keine Ahnung mehr hatte, wer das eigentlich ist.
Ich stand kurz davor Facebook und Instagram zu löschen. Noch tue ich es nicht. Vor allem aus beruflichen Gründen. Es sind doch einige Menschen, die von Facebook kommend meine Webseite besuchen und das ist für mich als Unternehmerin wichtig.
Außerdem gewann ich über Facebook zahlreiche inspirierende Informationen in themenspezifischen Facebook Gruppen und auch eine Freundin im realen Leben.
Ich werde weiter beobachten 🙂
Apps, die andere Apps kontrollieren
Weiters halfen mir Apps, den Konsum zu kontrollieren:
- Facebook und Instagram sperre ich den ganzen Tag (diese kleine Hürde hilft, um nicht mehr gedankenlos die Apps aufzurufen)
- Wenn ich diese Sperre umgehe, habe ich noch eine zweite Sperre eingebaut, die die Facebook und Instagram nach 5 Minuten wieder sperrt.
- Ab 20:00 wird mein Handy-Bildschirm grau (da macht Videos gucken keinen Spaß mehr)
- Bei vielen Apps habe ich Timer eingeschalten, die mich warnen, wenn ich mich zu lange damit beschäftige.
Meditation
Was auch half war die gute alte Meditation: In einer EKT-Sitzung fand ich endlich heraus, wie die Meditation ablaufen muss, damit ich sie freiwillig und gerne täglich mache.
Komplette Abstinenz für 2 Wochen
Was mir sehr gut tat, war die komplette Abstinenz von den sozialen Medien während eines zweiwöchigen Urlaubs. Das half mir, mich zu entwöhnen. Danach war die Kommunikation dort nicht mehr so spannend.
Andere Medien wieder aktivieren
Ich lud wieder andere Medien in mein Leben, v.a. Tratschzeitschriften (statt Instagram), Wochenzeitung (statt täglicher News) und Bücher (statt online lesen).
Ein paar Regeln zur Regulation
Ein paar Regeln finde ich auch sinnvoll.
Der erste Blick auf mein Smartphone erfolgt erst nach dem Duschen (= Mails bzw. SMS checken ob jemand einen heutigen Termin absagt)
Auf Facebook schreibe ich nur noch via PC. Generell teile deutlich weniger Privates (also deutlich weniger Katzenbilder 😉 )
Früher hörte ich immer, wenn ich unterwegs war irgendetwas über Kopfhörer. Das tue ich nicht mehr. Meine Anzahl an Hörbüchern ist deutlich zurück gegangen.
Außerdem belebte ich wieder meinen Blog, dieser Anstoß kam von diesem Artikel von Jenny Ospelt. Es muss nicht jeder Blogartikel marketingmäßig optimiert sein, ich darf auch nur mal ein Katzenvideo teilen.
Wo liegen meine Talente?
Zur Selbstehrlichkeit gehörte auch folgende Einsicht:
Es gibt so viele Leute, die wesentlich bessere Beiträge für Instagram & Co produzieren als ich. Um das in ähnlicher Qualität produzieren zu können, müsste ich mein Know-How in diese Richtung zu stärken.
Dies wäre grundsätzlich möglich, doch ich spüre deutlich, dass ich meine Zeit und Energie lieber in die Weiterentwicklung meiner Einzelarbeit in meiner Praxis und meiner Workshoptätigkeit stecken möchte.
Bringt´s die Entwöhnung?
Meine Antwort ist ein eindeutiges ja.
Jeglicher Konsum, egal wovon, kann zu viel sein, wenn er uns vereinnahmt.
Ähnlich wie beim essen, ist es nicht immer einfach, den bewussten Weg zu gehen.
Denn es ist soviel einfacher, zum Handy zu greifen und mich ein bisschen abzulenken, als mich zu fragen: Wie fühle ich mich? Was brauche ich jetzt wirklich?
Ich bin wieder fokussierter auf das, was in meinem Leben wirklich wichtig ist.
Aber ich muss ständig wachsam sein. Manchmal hänge ich zu lange am Handy, doch ich bemerke es und gehe liebevoll mit mir um. (So wie damals, wenn doch wieder ein Essanfall passierte). Es ist ja auch nicht weiter schimm, es geht um die Balance.
In Summe merke ich, dass die achtsame Medien-Nutzung immer mehr zur Routine wird und das freut mich.
Noch mehr Tipps zum Thema Selbstfürsorge
In meinem Buch „Essanfälle adé“ geht es unter anderem darum, wie man achtsamer mit sich sein und besser für sich sorgen kann.
Update März 2021
Im Februar 2021 nahm ich fast 4 Wochen Winterpause und entschloss, keinerlei Nachrichten zu konsumieren.
Ich tue es nach wie vor nicht. Um informiert zu bleiben lese ich die Wochenzeitung meines Vertrauens zu lesen und die Newsletter meiner Innung.
Weiters löschte ich Facebook und Instagram von meinem Smartphone, um der ständigen Versuchung nicht mehr ausgesetzt zu sein. Wenn ich es nutzen möchte, muss ich zu meinem Arbeitsplatz und den PC aufdrehen.
Ich traf weiters die Entscheidung, mich nicht nur privat sondern auch beruflich von Facebook und Instagram zurückzuziehen. Um auf diesen Medien wirklich erfolgreich zu sein, braucht es enorm viel Input, den ich nicht leisten möchte.
Ich möchte mich lieber auf die Qualität konzentrieren und auf „real life“ Kontakte. Mir ist es wichtiger, genau die richtigen Menschen zu erreichen (und dafür vielleicht weniger) als auf Masse zu machen.
Jene Leute, die mich finden möchten, finden mich.
(so wie du gerade, beispielsweise. Hallo übrigens 🙂 )
Und mehr als genügend Klientinnen kann ich in meiner Praxis und bei meinen „Essanfälle adé“ Workshops sowieso nicht begleiten.
Als Zerstreuung kaufe ich wieder regelmäßig Klatschzeitschriften, in denen ich wie früher analog blättern kann.
Interessanterweise fehlt mir Instagram nicht (am PC macht es glücklicherweise auch keinen Spaß).
Ich beschäftige mich momentan mit (gesundem) Minimalismus, was mir viel Freude bringt und auch viel bewusst gelebte Zeit.
Und die Reise geht weiter … 🙂
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- Hier ein Youtube-Frühwerk von Michi Buchinger: „Was wäre wenn Facebook das reale Leben wäre“
- Ein Video von Lena von „Hallo Bulimie“ zum Thema soziale Medien
- Und hier zum Abschluss der Link zu einem Falter Artikel 38/20 „Spieglein, Spieglein in der Hand“ mit einer sehr treffenden Illustration von Georg Feierfeil
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