Zufriedenheit wird oft mit Glück verwechselt, doch auf diesen kleinen feinen Unterschied kommt es an!

Nachfolgend ein Ausschnitt eines Interviews mit Sonia Laszlo, Autorin des Buches: Fuck Happiness, gefunden im Kurier vom 7.  Oktober 2012.

„Zufriedenheit wird oft mit Glück verwechselt. Wir nehmen uns durch einen unpräzisen Sprachgebrauch die Möglichkeit, beides auszukosten.
Zufriedenheit ist ein linearer Zustand. Es geht um die Lebenseinstellung, nicht immer negativ zu sein. Man sollte sich stets denken: „Ich habe das Beste aus der Situation gemacht“. Man kann natürlich unzufrieden sein, weil einem gerade etwas nicht gefällt. Es geht um den inneren Frieden.

Glück ist ein momentaner Prozess, kein Dauerzustand. Da geht es hoch, aber auch wieder hinunter. (…) Wir nehmen an, dass wir immer glücklich sein können oder müssen. Das erste Stück Schokolade schmeckt und jedes Mal gut, aber wenn wir uns ständig dazu zwingen wird es auch irgendwann zu viel. [Anm. OW: oder ein anderes Beispiel: heiße Dusche ist super 5-10 Minuten aber dann wird es zu viel] Man muss das Glück richtig dosieren. Glück unterliegt nicht unserem Willen. Es ist nicht vorgesehen, dass der Mensch ständig glücklich ist. Wir sollen unser Leben nicht danach richten, immer glücklich zu sein. Zum Leben gehört auch das Unglück. Es gibt einen richtigen gesellschaftlichen Glücksdruck.

Es geht darum Lebenszufriedenheit zu entwickeln. (…) Wir laufen in die Irre, wenn wir ständig auf der Suche nach der nächsten Euphorie sind. (…) Der schnellste Weg, unglücklich zu werden ist, überzogene Erwartungen und Ansprüche zu haben. (…) Glück ist nicht das Maß aller Dinge – man darf es nicht so wichtig nehmen. Es kommt und geht. Man kann es nicht festhalten. Es gibt auch kein Lebenspensum für Glück, das man aufbrauche kann. (…) Wenn ich den Mechanismus verstehe, dann habe ich mehr Sicherheit. Dann kann ich auf mein Glück pfeifen, es sogar hinter das Glück anderer stellen und mich nicht mehr davon tyrannisieren lassen.“