Wie verkörpert bist du
in der Früh nach dem Aufwachen?
Diese kleine Übung
kann dir helfen,
in deinem Körper anzukommen.

Verkörperung am Morgen nach dem Aufwachen

Wozu verkörpern am Morgen?

Vielleicht geht´s dir ja ähnlich wie mir:

Das Traumland war für mich lange Zeit ein Fluchtort, in dem Ansprüche und Herausforderungen endlich Pause machen durften. Das Aufwachen war dadurch jeden Morgen aufs Neue ein kleiner Schock und damit schwer für mich.

Dabei war es egal, wie viele Stunden ich schlief oder wie gut oder schlecht der Schlaf war.

Jeden Morgen der gleiche Stress.

Interessanter Weise war ich jeden Morgen erneut überrascht von meinem Zustand.

Oft begann dann gleich in der Früh alt bekannte Selbstbeschimpfungen wie

„Was ist nur schon wieder los mit dir?!“
„Kannst du nicht einmal wie ein normaler Mensch entspannt sein nach dem Aufwachen?“

Beruhigung des Nervensystems

Die Verkörperung half mir, mein Nervensystem zu beruhigen und von der Traumwelt in der realen Welt anzukommen.

Dadurch fühlte sich mein morgendlicher Zustand nicht mehr so schrecklich an und ich konnte ihn besser akzeptieren.

Mein Start in den Tag verlief mehr selbstverbunden, selbstfürsorglicher und damit friedlicher. .

Heute ist das Aufwachen kein Kampf mehr, sondern schöne Zeit mit mir.

Verkörperung ist ein Prozess

Gerade wenn wir nicht verkörpert sind, braucht es stetige Übung, um in liebevollen Kontakt mit uns zu kommen.

Daher kann es v.a. am Anfang hilfreich sein, diese „Trainings“ an widerkehrende Abläufe im Alltag zu knüpfen.

Das Zeitfenster zwischen „aufwachen“ und „aus dem Bett aufstehen“ könnte sich dafür anbieten.

Üben mit Leichtigkeit

Verkörperungsübungen dürfen wir eine gewisse Leichtigkeit schenken.

Es geht darum, in lebevollen Kontakt mit uns selbst zu kommen und das darf spielerisch, gerne auch kindlich sein.

Verkörperung mit Leichtigkeit

Übung: Deine Körperteile aufwecken

Es kann Spaß machen, einzelne Körperteile aufzuwecken:

Du begrüßt einfach einzelne Körperteile und
bewegst sie sanft
oder (wenn du sie mit den Händen erreichen kannst) rubbelst sie sanft wach.

Wenn du Lust hast, kannst du die Gelegenheit nutzen, um mal „danke“ zu sagen.

Dein innerer Dialog könnte folgendermaßen aussehen:

Hallo Zehen, guten Morgen, schön dass ihr alle da seid!
(mit den Zehen wackeln)

Hallo Beine, danke, dass ihr auch schon wach seid!
(Beine bewegen)

Hallo meine Arme! Kuck Kuck! Seid ihr auch schon wach?
(Arme bewegen und / oder sanft rubbeln).

Varianten der Übung

Ich mag es bei den Zehen zu beginnen und dann richtig Kopf zu wandern.

Oder du springst einfach, wohin es dich gerade freut.

Außerdem begrüße ich gerne auch innere Räume, wie z.B. den Raum Bauch-unterer Rücken oder Brustkorb-oberer Rücken.

Ich mag es das Zwerchfell mit ein paar schönen Atemzügen aufzuwecken.

Du kannst deine Körperteile allgemein ansprechen oder im Detail, also z.B. beide Beine oder jedes Bein einzeln oder auch Unterschenkel, Knie, Oberschenkel, Gesäß.

Du darfst so viele oder wenige Körperteile aufwecken, ganz wie du magst.

Nimm dir so lange oder so kurz Zeit, wie es gerade für dich passt.

Du darfst spielerisch neugierig experimentieren, was und wie es für dich gerade am besten passt.

Abschluss der Übung

Ich habe während der Übung die Augen geschlossen und mache sie erst am Ende der Übung auf.

Schau mal, wie das für dich am besten passt.

Am Schluss kannst du dir noch eine Umarmung schenken und dir einen guten Start in diesen neuen Tag wünschen.

Suchst du nach mehr Verkörperung?

Dann schau mal, ob dich die Rosen-Methode (Wien) bzw. die EKT-Methode (auch online) anspricht.

Weitere Inspiration

  • Hier sind Ursachen erklärt, wieso es gerade am Morgen zu Gefühlen wie Traurigkeit oder Leere bzw. Morgendepression kommen kann.
  • Hier ein Video mit einem ähnlichen Prozess, allerdings andersrum: Hier geht es nicht ums Aufwecken, sondern um das Abschalten: