Was tun bei Rückenschmerzen? Diese Frage musste ich mir im Jahr 2012 stellen, nachdem ich drei Hexenschüsse innerhalb eines Jahres gehabt hatte. Glücklicherweise geriet ich an eine kompetente Physiotherapeutin, die mir vor allem eines beibrachte: Die korrekte Körperhaltung.
Bisher wurde mir eingetrichtert: „Du musst deinen Rücken ganz gerade machen!“ und „Vermeide dein Hohlkreuz!“. Jahrelang bemühte ich mich, diesen Richtlinien folge zu tragen und trotzdem hatte ich diese Hexenschüsse. Irgendetwas musste ich wohl falsch machen.
Bei meiner Physiotherapeutin lernte ich etwas Neues: Es geht darum, das Schambein und die Beckenknochen auf einer Fläche zu halten. Würde man ein Holzbrett auf diese „Referenzfläche“ kleben, so stünde es beim Stehen in einem Winkel von 90 Grad zum Boden, beim Liegen wäre es parallel zum Boden. Die durch dieser Körperhaltung entstehende Lordose ist kein sogenanntes „Hohlkreuz“, sondern sie entspricht der natürlichen doppel-S-förmigen Krümmung der Wirbelsäule.
Diese gerade Referenzfläche ist einzuhalten beim Gehen, beim Stehen, beim Skaten, beim Radfahren, beim Liegen auf der Couch, beim Bücken, beim Aufstehen, beim Ausräumen des Geschirrspülers, beim Sitzen vorm PC, immer. Es brauchte einige Zeit, bis ich diese neue Körperhaltung „intus“ hatte, vor allem brauchte es ein stetiges mich selbst daran erinnern.
Das zweite, das ich lernte war, dass es besonders wichtig ist, die obere Rückenmuskulatur zu stärken. Mit diesen Muskeln wurde es mir möglich, den oberen Rücken zu tragen, sodass dessen Gewicht nicht mehr ausschließlich von meinem unteren Rücken (das war der Ort meiner Hexenschüsse) gestemmt werden musste.
Ich strich einige Körperübungen aus meinem Alltag, von denen ich früher überzeugt war, sie wären gut für wären. Beispielsweise lasse ich Bewegungen aus, bei denen ich meinen Rücken stark krümme, wie beispielsweise beim sogenannten „Katzenbuckel“.
Seit nunmehr drei Jahren hatte ich keinen Hexenschuss mehr. Wenn ich nicht achtsam genug war, teilte mir diese mein Rücken sofort mit einem kleinen Zwicken mit, das aber rasch wieder vorüber ging. Es war nie wieder so, dass ich aufgrund meines Rückens nicht arbeiten konnte. Ich tue viel dafür, dass es so bleibt!
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