Viele meiner Klientinnen und Leserinnen wünschen sich, perfekt auszusehen. Ähnlich perfekt wie so mancher Star, der auf die Interview-Frage „Was tust du für deine Schönheit?“ gerne antwortet:
„Oooooch …. mein Geheimnis ist, ich schlafe viel, trinke viel Wasser und habe gute Gene“
Was von vielen verschwiegen wird ist der zweite Teil des Satzes, der so oder so ähnlich lauten könnte:
„… und ich habe einen guten Chirurgen, einen guten Zahnarzt, einen guten Personal Trainer, eine gute Visagistin, meinen eigenen Koch und vor allem ein gutes Bildbearbeitungsprogramm …
… und dass ich noch weit unter 30 bin hilft auch enorm eine schöne glatte Haut zu haben.“
Letztens traf ich mich mit einer guten Freundin. Sie hat auf Ihrem Handy eine „Face App“ installiert. Dort läd man ein Foto hoch und erhält mit nur einem Klick ein perfekt retuschiertes Gesicht.
Ich hatte mir viele Jahre gewünscht, so perfekt auszusehen wie auf dem retuschierten Bild. Doch mein erster Gedanke, als ich es sah war:
„Das bin nicht ich.“
Ich war von meiner perfekten Schönheit geradezu schockiert.
Ich möchte und darf Unebenheiten haben, ich darf Profil zeigen. Im Alter darf ich Falten bekommen. Es muss nicht sein, dass ich bei jedem Foto perfekt ausgeleuchtet bin, die Sonne darf gerne ihre Schatten werfen.
Was muss das für ein Stress sein, immer darauf zu achten, dass alle perfekt ist!
Schönheit ist etwas anderes als Perfektion
Schönheit bedeutet für mich viel mehr als nur perfekte Symmetrie. Schön wird ein Mensch für mich dann, wenn er eine gesunde Ausstrahlung hat und ein offenes Herz.
Perfektion hinterlässt bei mir kein warmes, wohliges Gefühl. Mir persönlich macht es keine Freude, meine Zeit mit Menschen zu verbringen, die versuchen perfekt zu sein, also „immer“ gut drauf sind und nie Fehler zugeben.
Ich bin ein Mensch, keine Maschine. Ich will nicht perfekt glatt sein, ich will Profil haben. Ich möchte ich sein, mit allem was ich bin.
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