Interessanter Beitrag von Birgit Zart in ihrem Onlineforum zu den Themen: Medizinisch assistierte Empfängnis im Naturzyklus, Downregulierung und Kosten
http://www.frauenworte.de/vbforum/showthread.php?t=46975
Anbei Biggis Text, die zahlreichen Kommentare lesen Sie bitte direkt im Forum.
Guten Morgen, meine Lieben,
ich möchte hier nochmal auf die medizinische Assistenz im Naturzyklus hinweisen.
Ich finde das wichtig. Und nich alle scheinen darüber informiert zu sein.
Seit etwa drei Jahren bieten vereinzelte Kliniken eine künstliche Befruchtung
ohne vorherige hormonelle Stimulation an.
Der Verzicht auf die Hormone spart enorme Ressourcen.
Sowohl finanziell als auch körperlich.
Schon lange gab es Signale einiger Ärzte, auf die Stimulierung verzichten zu wollen.
Insbesondere die Downregulierung, das anschließende Wiederanfachen der
Hormone und die Auslösung des Eisprunges sind schließlich Vorgänge, die
der weibliche Körper ganz alleine kann.
Was er von Natur aus nicht kann, ist: 16 Eizellen zu produzieren.
Das würde er von sich aus niemals tun.
Und das ist auch gut so.
Seit man weiß, dass die Qualität der Eizellen mit der Anzahl der gleichzeitig produzierten Eizellen abnimmt,
ebbt auch der Ehrgeiz ab, möglichst viele
Eizellen durch Stimulation zu „gewinnen“.
Früher waren 12, 16. 18 Eizellen richtig schick.
Heute ist man auch mit 5 oder 6 zufrieden.
Und so konnte offenbar ein Trend entstehen: Weniger ist mehr!
Ein großes Problem der Ärzte ist aber, dass sie lege artis behandeln müssen-
nach allen Regeln der Kunst.
Und das bedeutete: sie konnten keinesfalls einfach die bis dahin übliche und
medizinisch anerkannte Methodik der „künstlichen Befruchtung“ einfach
verändern, oder gar wesentliche Bestandteile weglassen.
Schließlich aber gab es eine neue Argumentation:
Man befand, dass diejenigen Frauen, die sehr schlecht oder gar nicht auf eine
hormonelle Stimulation ansprachen, die sogenannten Low Responder, im Grunde
wirkliche keine Stimulation mehr brauchten, denn sie reagierten ja nciht drauf.
Ihnen bot man zuerst eine medizinische Assitenz im Naturzyklus an.
Hier wird der ganz normale, körpereigene monatliche Eisprung abgewartet,
und man entnimmt dann diese eine Eizelle.
Gelegentlicher Nachteil: Der natürliche Eisprung kann den Terminkalender
durcheinanderbringen. Hat er schon stattgefunden, wenn man die Eizelle
entnehmen möchte, dann muss man es halt im nächsten Monat nochmal probieren.
Für die Frauen, für die eine Assistenz im Naturzyklus passt, öffnen sich hier
unter Umständen unendliche Weiten.
Zum einen ist die Assistenz im Naturzyklus bezahlbar.
Schaut man sich den Weg zum Kind an, der da noch vor einem liegt,
dann setzt der finanzielle Aspekt hier oft schon eigene Grenzen.
Diese verschieben sich sehr, oder fallen weg.
Zum anderen ist das Vorhaben einer künstlichen Befruchtung nicht mehr so mächtig wie der K2.
Die wochenlange Vorbereitung fällt weg, das Spritzen, das Warten.
Es gelangt eine Leichtigkeit in die Perspektive.
Und viel Raum.
Immernoch kommt es vor, dass Frauen bei uns in der Beratung das noch nicht wissen.
Deshalb möchte ich diese Diskussion nochmals eröffnen.
Diesmal vielleicht in einem weiteren Rahmen, als seinerzeit.
Ich würde gerne Links zu den Kliniken sammeln, die die Assistenz im Naturzyklus
inzwischen anbieten.
Ich weiß, dass es inzwischen immer mehr werden.
Das war einfach.
Denn viele Frauen, die bereits einige erfolglose Versuche hinter sich hatten,
erklärten sich selbst zu Low Respondern, um die Gelegenheit einer
künstlichen Befruchtung im Naturzyklus wahr zu nehmen.
Einige konnten auch ihre konventionell behandelnden Kliniken davon überzeugen,
die Befruchtung ohne vorherige Stimulation durch zu führen.
Das ist nicht lege artis.
Das darf ein Arzt aber immer dann, wenn eine Patientin dies ausdrücklich wünscht.
Lasst uns doch bitte hier diejenigen Kliniken sammeln, in denen es
eine Befruchtung im Naturzyklus gibt, oder die sie schon angeboten haben.
Vielleicht könnt ihr auch in etwa schreiben, was ein Versuch im Naturzyklus kostet.
Und vielleicht ist ja auch die eine oder andere Frau so hilfreich und schreibt uns
von ihrer Erfahrung damit.
Wer hier nicht selbst schreiben möchte, kann mir alles per E-mail schicken,
ich würde dann die infos anonymisieren und hier einstellen.
einen schönen Sonntag wünsche ich uns allen!
Biggi
Hallo!
Sehr guter Text! Und tolle Idee die Erfahrungen auszu tauschen!
Ich habe die Ivf im Naturzyklus in Wien, Privatklinik Döbling 2017/ 18 gemacht. Da ich über 40 war, hat der IvF Fond nichts mehr gezahlt. Wir waren also Selbstzahler. Und auf Grund meines Alters und des schlechten AMH ( Anti Müller- Hormon Wert von 0,3) war die Prognose auch low responder.
Ich bin im Nachhinein sehr froh das gemacht zu haben, auch wenn es gefühlt sehr lange gedauert hat, bis wir Eizellen, bzw. überhaupt Embryos hatten!
So schaut die Realität aus: Die ersten beiden Zyklen hatten wir den Eisprung versäumt, der wohl ein paar Stunden zuvor in der Nacht war. 2 x hatte ich Punktion und das Eifollikel war leer. Dann hatte ich 2 Embryos, die aber von der schlechter Qualität waren, und nicht transferiert wurden. Schließlich nach 2 Monaten Pause hatte ich zwei gute Embryos, die auch transferiert wurden. Es hat sich eines weiterentwickelt und unsere Tochter ist seit 16 Wochen auf dem Weg ins Leben!
Ich hatte im Vorfeld schon überlegt die Ganze IvF in Brünn oder Bratislava zu machen; bzw. die Spritzen und Medikamente in Ungarn zu kaufen. Zum Glück waren die finaziellen Kosten aber sogar in Döbling durch diese Methode leistbar! Bei den abgebrochenen Zyklen ( wg. Eisprung zu früh, oder Eifollikel leer) wurden nur die Kosten der Ultraschalluntersuchungen und der Punktion verrechnet. ca 150 – 300 €; dazu kamen eine Packung Clomifen 10 Tabletten zur leichten Stimulation. Die erflogreiche IvF Naturelle mit Transfer von 2 Embryos kostete uns 1900 ,- € . Privat dazu habe ich noch Shiatsu, chinesische Kräutermedizin und Akkupunktur sowie Kinesiologie in Anspruch genommen. Ein paar hundert Euro sind hier schnell investiert. Durch eine private Zusatzkrankenkasse für Wahlarzt und ambulante Heilbehandlungen wurde fast alles erstattet!
Mir ist in einem Forum aufgefallen, dass die meisten jüngeren Frauen oft bis zu 20 Eizellen im IvF Zyklus haben, danach völlig überstimuliert sind, und alle Transfers über “ Jahre“ fehlschlagen!
Ich finde es auch schade, dass die Naturmethode niergends publik gemacht wird. Der Ivf Fond erwähnt das auch gar nicht, die meisten wissen nichts darüber! Besonders Frauenärzte sollten diese Methode, Paaren die schon lange unerfrüllten KIWU haben empfehlen. Es ist schließlich nicht ein so schlimmer chemischer Prozeß und für den Körper ganz leicht zu verkraften.
Wichtig für das Prozdere ist einen guten emphatischen Arzt zu haben, den man vertraut! Alles sollte in der Nähe des Arbeitsplatzes ( oder Wohnort) sein – so konnte ich US Termine, Kontrollen, Blutabnahmen und sogar Tranfer in der Mittagspause machen – und keiner in der Arbeit hat etwas mitbekommen.
Allen, die es auch versuchen wünsche ich viel Glück!
Nina Ko