Landläufig sind die Essstörungsformen Magersucht und Bulimie bekannt. Ersteres wird vor allem mit wenig bis gar nichts essen bzw. mager sein assoziiert, letzteres mit Erbrechen des Essens.

Plakativ wird dies manchmal von Zeitungen aufgegriffen: Da sieht man dann ein Bild von einem Mädchen die kaum mehr als ihr Skelett ist oder eines von einer Frau, die über der Kloschüssel hängt.

Extreme schaffen wenig Identifikationsfläche

Diese Extreme schaffen allerdings wenig Identifikationsfläche. Denn Esssucht spielt sich meistens mitten unter uns ab, im Alltag. Davon betroffen sind Menschen, „wie Du und ich“, die täglich ihrem Job und ihren familiären Pflichten nachgehen. Es sind Menschen mit Doppelleben – nach außen hin heile Fassade, nach innen hin zutiefst unglücklich.

Essstörung findet im normalen Alltag statt

Man kann an einer Esssucht leiden, ohne mager zu sein. Menschen mit Esssucht haben jede Figur, von sehr schlank über normal bis hin zu sehr übergewichtig. Die Figur hängt einerseits von der Veranlagung ab, andererseits von den Ausgleichshandlungen, die die Betroffenen dem Essen gegenüber stellen. Dies kann sein: Erbrechen, Fasten, Sport und / oder Abführmittel.

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Es gibt zahlreiche Abstufungen

Wobei das Erbrechen nicht zwangsläufig zu einer Esssucht dazu gehört. Es gibt sehr viele Betroffene, die nach den Essanfällen nicht erbrechen, diese Form der Esssucht nennt man „Binge Eating“ oder „Bulimie non purging„.

Überhaupt gibt es zwischen den beiden Hauptformen der Esssucht zahlreiche Abstufungen: Beispielweise gibt es BulimikerInnen, die zwischen Phasen von Essattacken fasten. Es gibt Magersüchtige, die das Wenige, das sie zu sich nehmen, erbrechen. Es gibt Betroffene, die das Essen lange kauen und ausspucken, bevor sie es schlucken.

Es gibt Gemeinsamkeiten

Allen Essstörungen ist eine intensive Beschäftigung mit dem eigenen Körper sowie mit den zu sich genommenen Nahrungsmitteln gemeinsam. Die Gedanken der Betroffenen kreisen so gut wie ständig um Gewicht, Kalorien, essen bzw. nicht essen.

Dies zu wissen ist wichtig, um den Ernst der Situation zu erkennen in der man steckt. Denn vielfach handelt es sich eben nicht um einen bloßen „Diättick“ oder „zu wenig Disziplin“ sondern um eine Essstörung. Ich habe viele Frauen erlebt, denen lange nicht bewusst war, dass sie überhaupt eine Esssucht haben und sich daher sehr lange in dem Teufelskreise Essen-Diät-schlechtes Gewissen bewegt haben.

Die Beschäftigung mit den Symptomen und Ursachen und die Einsicht in das Krankheitsbild ist für Betroffene wesentlich, den ersten Schritt aus der Sucht gehen zu können.

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2018-09-25T16:16:49+02:0019 Dezember, 2009|

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