„Ohne Cola kann ich nicht leben!“
Dieser Satz begleitete mich lange Zeit.
Heute trinke ich kein Cola mehr.
Wie mir das gelang, erfährst du in diesem Artikel.
Eines vorweg: Es war ein längerer Weg.
Suchtverhalten
Wenn der Cola-Konsum nur eine Gewohnheit ist, dann glaube ich, dass er relativ rasch zu ändern ist.
Doch meistens steckt viel mehr dahinter: Man süchtet nach etwas, weil es an anderer Stelle mangelt.
Das Suchtmittel erfüllt wichtige Funktionen im Leben
Deswegen kann es so schwer fallen, einfach darauf zu verzichten, da das Getränk eine Funktion erfüllt.
Meine Erfahrung ist beispielsweise, dass viele Menschen, die an einer Essstörung leiden, gleichzeitig kalorienfreie Getränke im Übermaß konsumieren, wie beispielsweise Cola in der Light Version, um weniger zu essen.
Sie können daher nur schwer auf das Cola verzichten, da es ihnen hilft, mit der Essstörung umzugehen.
Wenn man dem Süchtigen sein Suchtmittel wegnimmt, reagiert er darauf immer mit Widerstand. Das ist normal.
Wenn Cola also eine Sucht ist, ist es daher notwendig, sich mit seinem Suchtverhalten generell zu beschäftigen, also einen Blick hinter die eigenen Kulissen zu wagen.
Mehrere Süchte können zusammen kommen
Oft ist es auch so, dass mehrere Süchte zusammenkommen.
Viele Menschen mit Esssucht beispielsweise konsumieren auch Internet im Übermaß. Dazu kannst du in diesem Artikel mehr lesen.
Mehr über den Weg aus der Esssucht und dem emotionalen Essverhalten kannst du im Buch „Essanfälle adé“ lesen.
Da der Ausstieg aus dem emotionalen Essen eines meiner Hauptthemen im Blog ist, werde ich in diesem Artikel öfters darauf Bezug nehmen.
Schritt eins: Bewusstsein
Wir können nur ändern, was uns bewusst ist.
Für mich war es daher wichtig, meinen Cola-Konsum gut zwei Wochen lang zu beobachten.
Dabei halfen mir folgende Fragen:
- In welchen Situationen greife ich gewohnheitsmäßig zur Cola-Flasche?
- Wofür brauche ich das Cola eigentlich? Welche Funktion erfüllt es in meinem Leben?
- Was tue ich während ich sie trinke?
- Wieviele Schluck des Getränks nehme ich eigentlich bewusst wahr?
- Wie geht es mir, nachdem ich das Cola geleert habe?
- Wie bemerke ich meine Durstgefühl?
- Woran kann ich spüren, dass ich zu viel Cola trinke? (z.B. brennendes Gefühl im Magen? Große Unruhe, wenn keines zur Verfügung ist etc.)
Schritt zwei: Bewusste Entscheidung
Das Wissen darüber, was Cola mit meinem Körper macht, half nur bedingt. Denn schließlich wusste ich ja auch, dass meine Essanfälle nicht gesund waren und mir nicht gut taten. Ich hatte sie aber dennoch.
Wenn man unter einer Essstörung leidet, lebt man abgekoppelt von seinem Körper. Daher fällt es schwer, etwas Gutes für ihn zu tun.
Für mich war es daher sinnlos darauf zu warten, bis der Entzug wie von selbst ging, weil mein Körper danach verlangte.
Ich musste eine bewusste Entscheidung zu treffen: Ich will damit aufhören.
Diese Entscheidung traf ich aus dem Kopf, im Vertrauen darauf, dass sie langfristig auch für meinen Körper gut wäre.
Das Gute daran ist, dass wir Cola nicht zum Leben brauchen.
Ich beschloss also, auf Cola zu verzichten.
Für mich war es wichtig, mehrere Tage am Stück darauf zu verzichten.
Der Anfang war hart, aber mit der Zeit wurde es einfacher.
Wie lange der Prozess in Summe dauerte, weiß ich leider nicht mehr genau. Ich habe ihn aber nicht als besonders schwierig oder anstrengend in Erinnerung. Vermutlich weil ich damals bereits auf meinem Heilungsweg war und sowieso vieles veränderte.
Mehr über meinem Heilungsweg aus der Essstörung kannst du in meinem Buch „Essanfälle adé“ lesen.
Falls der kalte Entzug nicht funktioniert
Die Zeit der Essstörung ist oft geprägt von einem „ganz oder gar nicht“ Denken und von Perfektionismus: „Wenn ich den kalten Entzug schaffe bin ich gut. Wenn ich rückfällig werde bin ich eine Versagerin.“
Ich finde es daher wichtig, sich selbst liebevoll zur Seite zu stehen. Der Weg ist nun mal nicht leicht und wir brauchen unser vollstes Verständnis.
Falls der kalte Entzug nicht funktioniert, dann darfst du dich bewusst dafür entscheiden, das Cola weiterhin in deinem Leben zu lassen, aber vielleicht den Umgang damit ein wenig zu ändern.
Ich erinnere mich, dass ich mir manchmal trotz Entzug ein Glas Cola gönnte.
Ich trank es sehr bewusst, wie eine köstliche Praline. Was ich vermied war, es nebenbei zu konsumieren, also während des Arbeitens oder Lernens.
Außerdem gewöhnte ich mir ab, zu Hause Cola-Vorräte zu haben.
Es geht darum:
- Neue Gewohnheiten zu etablieren um damit die Cola-Menge zu reduzieren.
- Das Trinken so weit wie möglich bewusst zu zelebrieren.
- Zu bemerken, sobald du das Cola nicht mehr schmecken kannst, sondern es nur noch gewohnheitsmäßig in dich hineinschüttest.
Schritt drei: Alternativen schaffen
Was ich bei den Fragen oben herausfand war:
Ich griff zum Cola-light, wenn ich …
- müde war
- wenn ich keine Lust auf meine Arbeit hatte und sie mir kalorienfrei versüßen wollte
- Lust auf Schokolade hatte
- mich schämte, in der Öffentlichkeit zu essen
- mir langweilig war
- mein Hungergefühl unterdrücken wollte
- glaubte, genug gegessen zu haben und einen Abschluss für das Essen brauchte, damit ich nicht noch mehr zulangte
- ins Kino ging
- wenn andere etwas aßen und ich nichts essen wollte
- am Abend meinen Hunger auf Süßes stillen wollte
- wenn ich endlich etwas ohne Kontrolle konsumieren wollte, ohne Angst, davon zuzunehmen
Mein Ausweg aus der Cola Sucht ging Hand in Hand mit meinem Ausstieg aus der Essstörung. Denn ich musste mich mit folgenden Fragen beschäftigen:
- Ist es tatsächlich gut zu versuchen, mit Hilfe von Cola so wenig wie möglich zu essen?
- Darf ich meinen Hunger wahrnehmen?
- Darf ich auf meine Körperbedürfnisse hören und essen was ich möchte, auch wenn mich Menschen dabei sehen?
- Kann ich einen anderen Abschluss für mein Essen finden?
- Wenn ich nach dem Essen ständig nach Süßem giere, kann es sein, dass mich das Essen nicht befriedigt hat?
- Gibt es etwas anderes als Cola, mit dem ich meinen Gaumen erfreuen kann, wenn er nach dem Essen noch nach „etwas“ verlangt (Ich z.B. liebe pure Lakritz von Amarelli)
- Darf ich es mir erlauben, kurz zu ruhen oder sogar zu schlafen, wenn ich müde bin?
- Woran liegt es eigentlich, dass ich so unglaublich erschöpft bin?
- Darf ich Schokolade essen, wenn ich sie wirklich möchte, statt sie mir immer zu verbieten?
- Hilft mir Cola wirklich, meinen Süßhunger zu stillen?
- Darf ich auch einmal nichts tun oder muss ich ständig beschäftigt sein?
- Kann es sein, dass ich nichts habe, das mich wirklich erfüllt und mir daher oft langweilig ist?
Ich bin eine große Freundin davon, nicht nur etwas wegzunehmen, sondern etwas hinzuzufügen.
Wenn wir uns also bewusst machen, wofür der Cola-Konsum steht, können wir neue Dinge in unser Leben einladen. So können wir das Gefühl des Mangels verringern.
Was ich nicht empfehle ist, Cola durch eine andere kalorienarme Flüssigkeit zu ersetzten. Literweise Tee oder Sprudelwasser in sich hineinzuschütten, tut dem Körper nämlich auch nicht gut.
Mein heutiger Cola-Konsum
Mittlerweile lebe ich ohne Essstörung.
Meine Entscheidungen, was ich essen oder trinken möchte, treffe ich in Einklang mit meinen Körper.
Dennoch unterstützt mich mein Kopf oft dabei, indem er mich liebevoll erinnert: Du weißt doch, dass dir das nicht gut tut. Nimm davon lieber eine kleine Menge, OK?
Bei Cola muss mich mein Kopf schon lange nicht mehr daran erinnern, dass es mir nicht gut tut. Beim bloßen Gedanken, es in mich hineinzuschütten, dreht sich mir der Magen um.
Wenn man mich früher gefragt hätte, warum ich Cola trinke, hätte ich geantwortet: Weil es mir total gut schmeckt.
Irgendwann habe ich es wieder probiert und ich fand es nur künstlich und bääähhhh.
Mein Körper braucht das definitiv nicht. Ich brauche heute also nicht mehr darauf zu verzichten, weil ich es völlig freiwillig nicht mehr konsumieren möchte. Mir geht nichts mehr ab. Der Weg hat sich gelohnt.
Wie geht es dir mit deinem Cola Entzug?
Magst du deine Erfahrungen in den Kommentaren teilen? Was hat dir geholfen? Womit haderst du? Warum trinkst du Cola? Warum denkst du, dass du damit aufhören solltest?
Ich stecke völlig in der Cola Sucht. Da ich noch Autist bin, ist es noch viel schwerer eine Alternative zu finden. Ich habe noch nichts gefunden,was ich ertragen kann. Und ich will unbedingt davon weg. Denn ich bin zu Dick geworden. Bei 170 cm 84 Kilo. Fühle mich ja auch nicht wohl.
Lieber Gorgie, ich wünsche Ihnen alles Gute und vor allem viel Geduld beim Herausfinden, wofür genau Sie das Cola brauchen und beim Finden neuer Alternativen.
Liebe Grüße, Olivia Wollinger
Hallo, ich trinke schon viel zulange Cola ( Cola zero zum abnehmen) oder weil ich dachte ich nehme dann nicht zu .
Und jetzt nur noch normale Cola.
Aber seit 1 Woche mache ich einen Cola Entzug , ich habe sehr oft Kopfschmerzen und habe aus Langeweile Cola in mich hinein geschüttet ich hoffe das ich es durchhalte .
Aber ich denke immer noch oft an Cola 🙁
Lg Viola
Liebe Gorgie, ich denke, dass weder Cola Light noch Cola oder auch nicht andere Softdrinks die besten Optionen für den Körper sind. Es ist einfach viel Chemie drinnen. Wenn man länger nicht davon getrunken hat und es dann wieder probiert, schmeckt man erst, wie künstlich der Geschmack ist. In Maßen ist nichts ein Problem, aber jeden Tag mehrere Gläser davon ist hinterfragenswürdig. Man merkt das, wenn der Körper mit Kopfschmerzen reagiert, wenn man es absetzt.
Vielleicht gibt es ein anderes Getränk, das du magst, das dir über den Entzug hinweghilft? Etwas, das du sehr magst? Vielleicht magst du dir Eistee selbst zubereiten? Oder Cocosmilch mit Kakao und Banane? Ich glaube, das vor allem die Abwechslung wichtig ist.
Ich bin schon sehr lange Cola Light – süchtig, auch gekoppelt mit einer Essstörung. Leider haben bislang fast alle Entzugsversuche nicht lange angehalten. Vermutlich weil ich dem Grundmangelgefühl dahinter immer noch nicht richtig beikommen kann. Das ist ein langer Prozess. Aber ich finde es sehr ermutigend, was und auch wie Du schreibst. Vielen Dank, auch wenn der Beitrag schon etwas älter ist.
Ich bin jetzt 34 und habe seit ich 14 bin, täglich bis zu 3,5 Liter Cola in mich rein geschüttet. Die Zeiten sind vorbei. Radikalabbruch vor 3 Wochen. Ich habe die letzte Flasche aus dem Kasten noch genossen und seitdem keine Cola mehr angefasst. Ich fühle mich besser, trinke nun 3 Liter Wasser am Tag und gehe stolz an jeder Cola vorbei. Die erste Woche war hart, nur Kopfweh und ich war so launisch, daß mir meine Kinder leid Taten, wenn ich abends im Bett lag. Und in den 3 Wochen sind tatsächlich 5kg runter. Eins steht fest… Bei mir gibt’s nie wieder Cola!!!
Also ich möchte es reduzieren. Bin zu dick. Nicht so schlimm, aber schon blöd. 1,75 und wiege 84 kg. Also ich trinke normalerweise 1 Liter am Tag. Mache es jetzt aber schon seit 2 Tagen nicht mehr. Wieso überhaupt der Cola-Konsum? Coca-Cola war mein stetiger Begleiter. Also natürlich hatte ich kein Täschchen mit Coca-Cola drauf, aber es ist eine Konstante in meinem Leben. Als ich ein Kind war, fiel mir irgendwann auf, dass meine Eltern im Keller Coca-Cola stehen hatten. Das waren diese Literflaschen. Ich mochte die schon damals. Eben wie jeder 12jährige. Ich nahm mir diese Flasche und trank sie in meinem Zimmer. Dazu noch Fernsehen und chillen. Natürlich machte ich das nicht jeden Tag. Wollte ja keinen Ärger bekommen. Nie hat sich jemand beschwert. Dann kam der spätere Freund meiner Mutter in die Familie. Würde jetzt den Rahmen sprengen. Aber er nahm insgesamt viel Einfluss. Da war er noch nur der gute Bekannte der Familie. Und irgendwann gab es immer seltener Coca-Cola im Keller. Irgendwann gar nicht mehr. Damit endeten insgesamt die guten Zeiten. Aber ich konnte mir ja manchmal selbst eine kaufen. Sie begleitete mich eben. Alles mag sich verändern. Nur meine Coca-Cola bleibt immer die gleiche. Menschen, Freundschaften und alles verändert sich. Aber die Coca-Cola ist beständig. Nur diese Weichplastikflaschen sind absolut nicht schön. Aber die Literflaschen sind wie damals. Was soll ich sagen? Früher war es besser. Ich hatte so viele Chancen. Leider habe ich nur wenige genutzt. So viele Freundschaften habe ich teilweise kaputt gemacht. Darüber bin ich traurig. Dann kamen noch ein paar schwierige Zeiten. Egal wie traurig ich war und wer nicht alles böse auf mich war, die Coke blieb die Coke. Auch wenn das Leben aktuell gut läuft, so ist sie doch irgendwie wie ein Anker. Ich weiß das ja alles. Aber die schmeckt auch echt geil! Ich will nicht komplett aufhören, aber ich möchte es reduzieren. Aber ich finde es hart. Trinke jetzt aktuell gar keine. Habe bisschen Angst vor Diabetes Typ II. Da ist ja unglaublich viel Zucker drin. Und die Zero schmeckt nicht. Dann lieber gar keine. Oh man, alles schöne ist schädlich oder verboten.🙁
Ich bin 1,75 wie im Moment um die 80 und mag Fisch 😸😋 mrrrr
Ähm, ich mochte Cola nie so wirklich, mir taten schon als Kind davon die Zähne weh, später habe ich erfahren daß es am der Phosphorsäure liegt. Jetzt trinke ich meistens Tee ohne Zucker. (Salbei, Ysop, Anisnessel oder Maulbeerblätter, oder Wasserminze) manchmal auch Tee mit Fruchtsaft.
Meine Schwester ist allerdings regelrecht süchtig nach dem Zeug und ich verstehe nicht warum
ich habe eine Cola sucht ich trinke viel Cola bin dick und seid langen über das Gewicht was immer ein No-Go war das machte das ich mehr Cola trank .ich Ersatzes das Essen mit Cola und wenn es mir nicht gut geht mein Stress ohne Cola überstehe ich den Tag nicht wenn ich ver suche ohne dan bin ich gereitzt und ich Erträge sie Probleme nicht .
Hallo Olivia,
ich trinke derzeit bis zu 6 Liter Cola am Tag und es macht mich total nervös. Trotzdem kaufe ich mir es massenhaft weil der Entzug so schlimm ist. Zumindest kommt er mir so vor. Die längste Pause waren zwei Tage vor einer Woche. Ich hatte mir die Cola-Abstinenz als Vorsatz für das kommende Jahr ausgesucht. Muss ich deswegen zum Arzt?
Lieben Gruß
Michael
Hallo Michael, ein jährlicher Checkup beim praktischen Arzt ist auf alle Fälle zu empfehlen. Alles Gute und liebe Grüße!
Hallo
Ich bin 1989 in meine Cola Light Sucht geraten. Damals auch wegen einer Essstörung. Diese habe ich besiegen können. Aber die C L Sucht ist geblieben. Seit 3 1/2 Tagen bin ich nun auf Entzug. Mein Herz hat mir böse Zeichen gegeben. Trinke nun nur Wasser. Habe recht starke Entzugserscheinungen. Vor allem Kopf- und Rückenschmerzen. Bin ziemlich platt. Aber daran sehe ich, wie abhängig ich war und was Koffein und die ganzen Chemikalien darin mit einem Körper anstellen. Gegen die Schmerzen hab ich jetzt ne Schmerztablette genommen. Bin froh, dass ich es endlich angegangen bin. Wie stolz werde ich nächste Woche, nächsten Monat und nächstes Jahr sein.
Und das gesparte Geld wird auch sinnvoll investiert ☺️🫶🏼